Aktuelles

aus der Zahnpraxis

30.06.2022

Titanimplantate und Osseointegration


Die Wahl des richtigen Implantats und das richtige Protokoll während der schonenden Implantatsetzung sind entscheidend für die Knochenstabilität und damit für den Langzeiterfolg. Bei Titanimplantaten sind dabei verschiedene Dinge zu beachten, da sich das Implantat in der Struktur vom umgebenden Knochengewebe unterscheidet. Erfahren Sie jetzt was es damit auf sich hat und warum das trotzdem kein Problem darstellt.

Das bei Implantaten verwendete Integrationsverfahren, also die Verankerung eines Implantats in das Knochengewebe des Kiefers, wird als Osseointegration bezeichnet. Je nach Herangehensweise wird die Integration des Implantats dabei positiv beeinflusst und sorgt damit für eine schnellere und stabilere Verbindung zwischen Knochen und Implantatkörper.

Dabei ist die erfolgreiche Implantation von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Unter anderem spielt dabei das Material und die sich daraus ergebende Beschaffenheit der Oberfläche und Form des Implantats eine große Rolle.

Neben den Keramikimplantaten, die über die Osseointegration hinaus eine sehr gute Bio-Integration ermöglichen, werden sehr viel häufiger Titanimplantate verwendet, bei denen eine komplette Bio-Integration aufgrund der Unterschiede zwischen Titan und Knochengewebe leider nicht möglich ist. Trotzdem lässt sich die Qualität der Osseointegration entscheidend beeinflussen und daher ist das alleine kein Grund nur auf Keramikimplantate zu setzen. Titanimplantate waren und bleiben eine kostengünstigere und vor allem lange etablierte Alternative. Sie bieten darüber hinaus durch den standardisierten, zweiteiligen Aufbau auch noch nach der Implantation mehr Möglichkeiten für Anpassungen am Implantatkopf, sollte die Stellung des Implantats wieder erwarten nicht optimal sein.

Die in unserer Praxis verwendeten Implantate stammen vom schweizer Hersteller Thommen, der seine Implantate aus Reintitan fertigt. Dieses Material kombiniert hohe mechanische Festigkeit mit ausgezeichneter Biokompatibilität. Um die Beschaffenheit der Implantatoberfläche zusätzlich zu verbessern werden die Implantate unmittelbar vor der Implantation in unserer Praxis durch eine sterile Konditionierungslösung aktiviert. Diese Aktivierung erhöht die Oberflächenenergie und die Benetzbarkeit des Feststoffes. Durch die erhöhte Benetzbarkeit wird eine besserer Verbund zwischen dem organischen Gewebe des Knochens und der Oberfläche des Implantats erzielt und führt somit zu einer schnelleren Einheilung und stabileren Knochenverhältnissen beim Patienten.

Studien zu diesem Thema belegen 40% mehr Knochen im Vergleich zu unkonditionierten Implantaten und gleichzeitig höhere Überlebensraten des Implantats, sprich eine bessere Haltbarkeit im Knochen. Aus diesen Gründen wenden wir die Konditionierung der Oberfläche auch bei uns in der Praxis an und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, weshalb das Titanimplantat neben den Keramikimplantaten auch immer eine anwendbare Alternative bleibt.

Wenn Sie mehr über dieses Thema wissen möchten, dann vereinbaren Sie doch gleich einen Termin und lassen Sie sich fachlich und kompetent von uns beraten, welches Implantat für Sie geeignet ist! Zusätzlich können Sie sich auch unseren Artikel über Keramikimplantate und deren Besonderheiten durchlesen, falls Sie daran interessiert sind und sich ein umfassenderes Bild machen wollen.