Gesteuerte Knochenregeneration - BioOss und BioGuide

Gewebeersatz durch moderne regenerative Verfahren

Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) führen unbehandelt allmählich zum Abbau des durch Kieferknochen und Wurzelhaut gebildeten Stützsystems der Zähne. Sie werden locker und fallen schließlich aus. Um auch im weiter fortgeschrittenen Stadium einer Parodontitis Zahnverlust zu verhindern, muss das verloren gegangene Gewebe durch regenerative Techniken wieder hergestellt werden. Die Therapie ist jedoch nur in bestimmten Fällen möglich und der Behandlungserfolg an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Hierzu gehören Nichtrauchen, eine perfekte häusliche Mundhygiene mit weitgehender Entzündungsfreiheit sowie eine erfolgreiche Vorbehandlung durch Ihren Zahnarzt.

In einem ersten Schritt werden wir das Zahnfleisch unter örtlicher Betäubung etwas vom Zahnfleischrand ablösen. Harte und weiche Beläge auf den Wurzeloberflächen werden sichtbar und sorgfältig entfernt. Anschließend wird das von uns ausgewählte Ersatzmaterial einzeln oder in Kombination eingesetzt. Für den Wundverschluss stehen verschiedene Nahttechniken zur Verfügung.

Knochen und Knochenersatzmaterialien
Nach chirurgischer Eröffnung des Knochendefektes kann der Zahnarzt zum Beispiel ein so genanntes Knochenersatzmaterial einbringen. Hierfür eignet sich eigener Knochen, der aus zahnlosen Kieferabschnitten oder dem Operationsgebiet gewonnen wird. Alternativ kann ein synthetisches Knochenersatzmaterial (z.B. BioOss ®) mit guter biologischer Verträglichkeit verwendet werden. Bei der Behandlung von Knochentaschen mit eigenem Knochen oder synthetischem Knochenersatz können Defekte zu 50 bis 65 Prozent aufgefüllt werden. Die Ergebnisse variieren von Patient zu Patient sehr stark. Defekte im Bereich zwischen den Wurzeln der unteren Backenzähne (Furkationsdefekte) können erfolgreich mit Spenderknochen behandelt werden. Die Erfolgsquote liegt bei 40 Prozent. Nicht geeignet sind dagegen horizontal erlaufende Knochendefekte.

Einsatz von Membranen
Bei diesem Verfahren legt der Zahnarzt eine synthetische Membran über den Knochen-
defekt. Sie verhindert, dass sich Zellen der Mundschleimhaut an die Zahnoberflächen
anheften. Die langsamer wachsenden Zellen aus der Wurzelhaut und dem Knochen können auf diese Weise ungehindert neue Strukturen ausbilden, die dem Zahnhalteapparat ähnlich sind. Heute werden ausschließlich synthetische oder aus Eiweißstoffen (Kollagen) bestehende Membranen verwendet, die der Körper resorbieren kann, so dass ein zweiter Eingriff zur Membranentfernung entfällt. Die Methode eignet sich besonders gut bei tiefen Knochentaschen. Defekte können bis zu 75 Prozent aufgefüllt werden. Sogar eine vollständige Regeneration ist möglich, allerdings nur schwer vorhersagbar.