Amalgam
Üblicherweise versteht man darunter Legierungen des Quecksilbers. 45 Millionen Amalgamfüllungen wurden 1999 in Deutschland gelegt. Das entspricht ca. 22 Tonnen Quecksilber.
Eine häufige Anwendung der Amalgame ist die Verwendung als Füllung für Zähne. Silberamalgam enthält etwa 50% Quecksilber, ca. 35% Silber und geringere Anteile an Kupfer und Zinn. Die seit ca. 20 Jahren in der Zahnheilkunde üblichen Non-Gamma-2-Phasen-Silberamalgame enthalten etwas mehr Kupfer und weniger Zinn als frühere Mischungen und sind dadurch korrosionsbeständiger.
Gesundheitliche Bedenken
Unbestritten ist die Tatsache, dass Menschen, die mehrere verschiedene (Schwer-)Metalle im Mund haben (z. B. Gold, Amalgam, Silber), tatsächlich erhöhte Quecksilberwerte aufweisen, da durch die im Mund stattfindende Elektrolyse Quecksilber aus dem Amalgam gelöst wird und im Mundraum herumwandert.
Bei der Aufnahme von Quecksilber kommt es zu vermehrter Ausscheidung im Urin und zur Einlagerung von Quecksilber im Körper, vor allem im Fettgewebe. Dies ermöglicht die neurotoxische Wirkung des Schwermetalls, denn Nervengewebe ist u. a. von Fett umgeben. Die Halbwertszeit des Quecksilbers im Körper beträgt 18 Jahre.
Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt bei Schwangeren, Kindern und Nierengeschädigten auf die Verwendung von Amalgam zu verzichten.
In jüngster Zeit werden vor allem Reaktionen bei Allergikern und systemische Schäden durch elektrochemische Effekte vermutet. So wird z. B. im Reagenzglas die Toxizität von Quecksilber etwa um den Faktor 10.000 erhöht, wenn es mit Aluminium vermischt wird.
Die Quecksilberallergie ist in der Regel eine zelluläre Sensibilisierung vom Typ IV (Spättyp). Aus diesem Grund kann eine Allergie gegen Quecksilber mittels Kurzzeitepikutantest auf der Haut in der Regel nicht festgestellt werden. Dieses ist aber mit einem Langzeitepikutantest oder einem Lymphozytentransformationstest möglich.
Jegliche Amalgamreste werden vom Zahnarzt in sogenannten Amalgamabscheidern gesammelt und müssen als Schwermetall (Sondermüll) entsorgt oder recycelt werden.
Eine aktuelle und umfassende Studie des Instituts für Krankenhaushygiene der Universitätsklinik Freiburg kam zu dem Schluss: "Aufgrund der Berücksichtigung aller verfügbaren Daten kann Amalgam weder medizinisch, arbeitsmedizinisch noch ökologisch als sicheres Zahnfüllungsmaterial bezeichnet werden."